Eine kürzlich von der Gesellschaft zur Wirtschafts- und Strukturförderung im Märkischen Kreis mbH veröffentliche Erhebung zeigt: Allein im letzten Jahr wurden im Märkischen Kreis insgesamt 15 Gewerbeflächen mit einer Gesamtgröße von etwa 9 Hektar an Unternehmen verkauft (s. Grafik). Die Folge: Vor allem im südlichen Kreisgebiet schwinden die Reserven, während an der nördlichen Kreisgrenze mit der Erweiterung des Mendener Gewerbeparks „Hämmer-Süd“ neue Flächen erschlossen werden konnten.
Allein im Märkischen Gewerbepark Rosmart wurden letztes Jahr Flächen mit einer Größe von 16.000 qm verkauft. Und auch im Meinerzhagener Gewerbegebiete Darmche konnten zwei Flächen in einer Größenordnung von jeweils mehr als 10.000 qm veräußert werden. GWS-Projektleiter Marcel Krings erklärt: „Es hat sich gezeigt, dass es trotz der Pandemie eine große Nachfrage gibt.“ Eine „Corona-Delle“ lasse sich laut Krings nicht an den Zahlen ablesen.
Hauptabnehmer der Flächen waren wie in den letzten Jahren auch die kleinen und mittleren Betriebe aus der näheren Umgebung. So siedelte zum Beispiel die Firma Straßen- und Tiefbau Geiger von Lüdenscheid nach Rosmart um. „Die vorhandenen Flächen dienen in erster Linie der heimischen Wirtschaft zur Standortsicherung und -erweiterung“, konstatiert Krings. Überregionale Neuansiedlungen seien immer noch eher die Ausnahme.
Reserven schrumpfen weiter
Die GWS-Analyse zeigt zudem, dass es langsam eng wird im Kreis: Standen im Jahr 2016 noch Flächenreserven in einer Größenordnung von etwa 86 Hektar zur Verfügung, waren es Ende 2020 nur noch ca. 73 Hektar. Dass diese Zahl jedoch mit Vorsicht zu genießen ist, verdeutlichen zwei Umstände:
Auf der einen Seite befindet sich etwa ein Drittel der gesamten Reserven allein im Gewerbepark Hämmer-Süd in Menden. „Für Unternehmen aus beispielsweise Plettenberg oder Kierspe kommen die Mendener Flächen aufgrund der großen Distanz in der Regel nicht in Frage. Zudem werde in Menden ein Vermarkungskonzept mit eindeutig definierten Zielgruppen verfolgt. Nur Unternehmen, die bestimmte Kriterien erfüllen, haben die Chance auf eine der begehrten Flächen“, erläutert Krings.
Darüber hinaus sind laut der GWS-Erhebung aktuell lediglich 33 Hektar sofort für den Unternehmer verfügbar. Viele der Grundstücke befinden sich demnach noch in der Entwicklung oder sind derzeit durch Optionsverträge blockiert.
Schleichende Abwanderung befürchtet
„Wie wir bereits von einigen Jahren absehen konnten, verschärft sich die Situation von Jahr zu Jahr weiter“, schlägt GWS-Geschäftsführer Jochen Schröder Alarm. Umso größer werde seiner Ansicht nach der Handlungsdruck, neue Flächen zu entwickeln. Schröder weiter: „Flächensparende Nutzungskonzepte, Brachflächenrevitalisierung und Home-Office-Lösungen lindern den Schmerz, werden ihn jedoch nicht beseitigen können. Wir befürchten, dass Unternehmen zunehmend gezwungen sind, über die Kreisgrenzen hinaus nach alternativen Standorten Ausschau zu halten.“ Umso wichtiger sei es laut Schröder, die verbliebenen Flächenpotenziale zügig zu entwickeln, die im Anfang 2018 veröffentlichten Gewerbeflächenkonzept identifiziert worden sind. Hierzu zähle zum Beispiel auch die Erweiterung des Märkischen Gewerbeparks Rosmart.
Die komplette Auswertung können Interessierte hier herunterladen.
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DOWNLOAD:
Gewerbeflächenmonitoring Märkischer Kreis 2020 (pdf, 0,7 MB)
INFO:
Einen Überblick zu verfügbaren Gewerbeflächen und Gewerbeimmobilien im Märkischen Kreis finden Interessierte online unter: https://gws.blis-online.eu/
Ansprechpartner:
GWS im Märkischen Kreis mbH
Herr Marcel Krings
Telefon: 02352 9272-12
E-Mail: krings@gws-mk.de