Nächstes Event der GWS zum Thema Wasserstoff ein großer Erfolg
Seit gut zwei Jahren beschäftigt sich die Wirtschaftsförderung des Märkischen Kreises (GWS) intensiv mit dem Thema Wasserstoff und konnte mit unterschiedlichen Partnern schon einige spannende Veranstaltungen für die heimische Industrie auf den Weg bringen. Ein weiteres Event fand jetzt in Iserlohn statt: In Kooperation mit der SIHK hatte die GWS Unternehmen aus der Region eingeladen, um mehr über die Zusammenarbeit von Start-ups und Mittelstand im Wasserstoffmarkt zu erfahren und 70 Besucher waren der Einladung gefolgt.
Die Räumlichkeiten stellte die Maximator GmbH zur Verfügung. Das Unternehmen baut in Iserlohn gerade die Produktion von Prüfanlagen für Wasserstoffbehälter auf – gehört also bereits zur Wasserstoff-Wirtschaft und verfügt durch die Schmidt Kranz Gruppe, zu der Maximator gehört, über umfassendes Know-how in der gesamten Wertschöpfungskette. Zu Gast waren dieses Mal Redner aus dem H2UB, einer vom Land NRW finanzierten Institution in Essen, die internationale Start-ups aus dem Bereich Wasserstoff bei der Entwicklung ihrer Produkte oder Geschäftsmodelle begleitet und bei der Vermarktung unterstützt.
Sonja Pfaff, Projektleiterin bei der GWS, hatte im Rahmen einer Veranstaltung in Essen erste Kontakte zum Hub geknüpft und die Experten in den Märkischen Kreis eingeladen. „Wir glauben, dass gerade unsere Industrieregion vom Wasserstoff profitieren kann und möchten immer wieder Informationen, Impulse und letztlich auch Kontakte vermitteln, um ein großes Stück vom Kuchen nach Südwestfalen zu holen,“ so Pfaff.
Nach einem kurzen Intro von Prof. Dr.-Ing. Andreas Nevoigt von der FH Südwestfalen stellte Robin Trompetter, Geschäftsführer von Maximator, das eigene Unternehmen vor, um dann an die Gäste aus Essen zu übergeben. H2UB Geschäftsführer Uwe Kerkmann berichtete von der Arbeit des HUB und mache noch einmal deutlich, welches Marktpotenzial sich in den nächsten Jahren rund um Wasserstoff entwickeln werde, denn gigantische Mengen müssen nicht nur produziert, sondern auch gespeichert und verteilt werden. Entlang der gesamten Wertschöpfungskette gebe es viele Nischen, die für Unternehmen aus Südwestfalen interessante Zukunftsmärkte sein könnten, so Kerkmann.
In einem Paneltalk, moderiert von Moritz Glettenberg, schilderte anschließend zunächst Richard Schmidt von WILO seine Erfahrungen bei der Errichtung eines Elektrolyseurs am Standort Dortmund. Besondere Herausforderungen sind dabei neben der aktuellen Verkehrssituation in der Region vor allem bürokratische Hürden, da die Zuständigkeiten für Genehmigungsverfahren oft nicht klar sind und Fälle von einer Behörde zur anderen hin und her geschoben werden.
Ryan Hassoun von P3, der international im Einsatz ist, um Unternehmen rund um das Thema zu beraten, konnte dem nur zustimmen. Gerade in Deutschland sei die Bürokratie eine echte Bremse bei Wasserstoffprojekten. Zwei Start-ups waren ebenfalls in Iserlohn mit dabei. So präsentierte Lukas Lüke von WEW aus Dortmund einen Elektrolyseur, der vom Design her einfach transportiert und durch modularen Aufbau zu großen Einheiten kombiniert werden kann. Maximilian Wack von HTM aus Koblenz hatte einen selbst entwickelten Wasserstoffantrieb für Sonderfahrzeuge im Gepäck – ein Produkt, das gerade bei den anwesenden Vertretern aus dem Automotive-Bereich auf großes Interesse stieß.
Lars Hartwig von ATT, ein ebenfalls zur Schmidt Kranz Gruppe gehörender Anbieter von Qualifizierungs- und Weiterbildungsangeboten rund um Wasserstoff, bildete den Abschluss der Vorträge, bevor Robin Trompetter die Gäste durch die gerade anlaufende Produktion führte und die Besucher bei Snacks und Getränken ins Gespräch kamen.
Eine Fortsetzung der Zusammenarbeit von GWS und SIHK mit dem H2UB ist für 2023 bereits geplant, denn – so sind sich alle Beteiligten einig – die Zusammenarbeit von Mittelstand und Start-ups ist für beide Seiten eine echte Win-Win-Beziehung.
- Sonja Pfaff
- Projektleiterin
- Transferverbund Südwestfalen
- Digitalisierung | KI
- EDIH Südwestfalen
- Wasserstoff