Umweltmanagement- und Energiemanagement-Zertifizierungen tragen dazu bei, die langfristige Nachhaltigkeit und Wettbewerbsfähigkeit von Unternehmen zu stärken. Daher drehte sich alles um dieses Thema beim fünften Workshop des kreisweiten Ressourceneffizienz-Projektes Ökoprofit, der kürzlich bei Metoba, einem renommierten galvanischen Betrieb in Lüdenscheid, stattfand. Unter der Leitung von Ökoprofit-Berater Dr. Stefan Große-Allermann von der B.A.U.M. Consult GmbH aus Hamm diskutierten die Teilnehmenden intensiv über die Anforderungen von Umweltmanagement-Zertifizierungen nach DIN-ISO 14001 und für das Energiemanagement nach DIN ISO 50001.
In einer Zeit, in der viele Kunden und Zulieferer verstärkt nach Zertifizierungen zu Umwelt- und Energiemanagement fragen, betonte Große-Allermann den beträchtlichen Aufwand und die relativ hohen Kosten, die damit einhergehen. Seine Empfehlung lautete daher, diese Zertifizierungen nur dann anzustreben, wenn es unbedingt notwendig ist. Stattdessen sollten Unternehmen lieber praxisnahe Maßnahmen umsetzen.
Stefan Große-Allermann erklärte, dass Unternehmen, die bereits am Ökoprofit-Programm teilnehmen, bereits 50 Prozent der Anforderungen der ISO 50001 erfüllen. Das ist wichtig in der Diskussion über Umwelt- und Energiemanagement-Zertifizierungen. Die Anerkennung von Ökoprofit als Vorstufe zu EMAS, einem von der Europäischen Union entwickelten freiwilligen Umweltmanagementsystem, bedeutet für Ökoprofit-zertifizierte Betriebe und Organisationen, dass sie bereits einen großen Teil der Arbeit für eine EMAS-Zertifizierung erledigt haben. Auch die Dokumentations- und Kommunikationspflichten, die bei EMAS anfallen, werden durch Ökoprofit gut vorbereitet. Das macht Ökoprofit für Unternehmen und Organisationen noch attraktiver.
Gastgeber Metoba ist stolz darauf, als eines der ersten Unternehmen in seiner Branche bereits seit 1999 das EMAS-Zertifikat zu tragen. Außerdem betreibt das Unternehmen ein Blockheizkraftwerk (BHKW), um zur Energieeffizienz beizutragen.
Metoba: Ein Blick hinter die Kulissen
Metoba, gegründet im Jahr 1955 und nun in der dritten Generation von den Brüdern Thorsten Hering und Dr. Sven Hering geleitet, ist im Kerngeschäft auf die Beschichtung von metallischen Oberflächen spezialisiert, insbesondere elektronische Kontakte mit Materialien wie Gold, Silber, Zinn, Nickel und Kupfer. Die Produkte von Metoba finden Verwendung in einer Vielzahl von Geräten, darunter Föne, Smartphones, Notebooks, Steckdosen sowie in der Automobiltechnik. Viele Hauptkunden stammen aus der Region.
Die Teilnehmer des Ökoprofit-Workshops erhielten einen exklusiven Einblick in Metobas nachhaltige Praktiken und die Bemühungen des Unternehmens, seinen ökologischen Fußabdruck zu minimieren. Die Veranstaltung war eine inspirierende Plattform für den Austausch von Ideen und Best Practices im Bereich Umweltschutz und Ressourceneffizienz.
Ökoprofit wird im Märkischen Kreis seit 2016 als Gemeinschaftsprojekt der Gesellschaft zur Wirtschafts- und Strukturförderung im Märkischen Kreis mbH (GWS), dem Märkischen Kreis und ausgewählten Kommunen angeboten. Aktuell läuft die fünfte Projektrunde von Ökoprofit. Interessierte können sich bereits jetzt für die sechste Runde anmelden, die im Herbst 2024 startet. Ansprechpartner ist Marcel Krings von der GWS, Telefon 02352 9272-12, E-Mail: krings@gws-mk.de.
Die Teilnehmer der 5. Runde von „ÖKOPROFIT Märkischer Kreis“ sind:
- Berufskolleg des Märkischen Kreises in Iserlohn
- Diakonie Mark-Ruhr Pflege und Wohnen gem. GmbH – Altenheim Hermann von der Becke, Hemer
- Diakonie Mark-Ruhr Pflege und Wohnen gem. GmbH – Diakoniezentrum Oestrich, Iserlohn
- Diakonie Mark-Ruhr Teilhabe und Wohnen gem. GmbH, Iserlohn
- Emil Turck GmbH & Cie. KG, Lüdenscheid
- Fagus GreCon Greten GmbH & Co. KG, Lüdenscheid
- Lahme GmbH & Co. KG, Kierspe
- METOBA – Metalloberflächenbearbeitung GmbH, Lüdenscheid
- Wilhelm Kämper GmbH & Co. KG, Lüdenscheid
- Marcel Krings
- Prokurist
- Gewerbeflächenmanagement
- Energie und Umwelt
- Innovationsförderung