Ökoprofit stärkt Unternehmen im Märkischen Kreis: Klimaschutz und Kostenreduktion vereint

Ökoprofit stärkt Unternehmen im Märkischen Kreis: Klimaschutz und Kostenreduktion vereint

Neun Unternehmen und Institutionen aus dem Märkischen Kreis wurden in der fünften Runde des Projekts Ökoprofit für ihre erfolgreichen Maßnahmen ausgezeichnet. Sie konnten nicht nur ihren Energieverbrauch und CO2-Ausstoß reduzieren, sondern auch mehr als 260.000 Euro pro Jahr einsparen. Interessierte können sich noch für die sechste Runde von Ökoprofit anmelden und von den Vorteilen des Programms profitieren.

Auszeichnung: Gruppenfoto der teilnehmenden Unternehmen und Institutionen der fünften Runde des Projekts Ökoprofit.

Nach einem Jahr intensiver Arbeit war es soweit: In der SASE in Iserlohn wurden neun engagierte Unternehmen und Institutionen für ihre herausragenden Leistungen im Rahmen des Ressourceneffizienz-Projekts Ökoprofit im Märkischen Kreis feierlich ausgezeichnet. Ihnen ist es nicht nur gelungen, ihre Energiekosten drastisch zu senken und ihren CO2-Ausstoß deutlich zu reduzieren, sondern gleichzeitig von ihren Maßnahmen auch wirtschaftlich zu profitieren. Damit hat Ökoprofit erneut bewiesen, dass sich Klimaschutz und unternehmerischer Erfolg keineswegs ausschließen – im Gegenteil, sie verstärken sich gegenseitig.

Im Rahmen des Projekts nahmen die neun Teilnehmer Berufskolleg des Märkischen Kreises in Iserlohn, Diakonie Mark Ruhr Pflege und Wohnen gGmbH Altenheim Hermann von der Becke (Hemer), Diakonie Mark-Ruhr Pflege und Wohnen gGmbH Diakoniezentrum Oestrich (Iserlohn), Diakonie Mark Ruhr Teilhabe und Wohnen gGmbH (Iserlohn), Emil Turck GmbH & Cie. KG (Lüdenscheid), Fagus-GreCon Greten GmbH & Co. KG (Lüdenscheid), Lahme GmbH & Co. KG (Kierspe), Metoba Metalloberflächenbearbeitung GmbH (Lüdenscheid) und Wilh. Kämper GmbH u. Co KG (Lüdenscheid) an acht Workshops teil. Dabei wurden sie von Ökoprofit-Experte Dr. Stefan Große-Allermann von der B.A.U.M. Consult GmbH begleitet und erhielten wertvolle Unterstützung. Das Ergebnis: Sie konnten nicht nur ihre Umweltbilanz verbessern, sondern profitierten auch wirtschaftlich.

ÖKOPROFIT (Ökologisches Projekt Für Integrierte Umwelttechnik) will Unternehmen dabei helfen, ihre Ressourceneffizienz zu steigern und Betriebskosten zu senken. Seit seiner Einführung im Märkischen Kreis hat sich das Projekt als Erfolgsmodell etabliert. In der fünften Ökoprofit-Runde haben die Teilnehmenden insgesamt 64 Maßnahmen umgesetzt, die zu jährlichen Einsparungen von rund 260.503 Euro führen. Gleichzeitig konnten die Betriebe ihren Energieverbrauch um 842.676 Kilowattstunden reduzieren, was einer Einsparung von 445 Tonnen CO2 entspricht.

„Mit grünen Ideen schwarze Zahlen schreiben“

Marco Voge, Landrat des Märkischen Kreises, lobte die Unternehmen für ihr Engagement: „Sie haben gezeigt, dass sich Ökonomie und Ökologie nicht ausschließen. Ihre Maßnahmen leisten einen wertvollen Beitrag für die Umwelt, den Klimaschutz, mehr Nachhaltigkeit und zukünftige Generationen.“ Zusätzlich hob er auch die langjährige Klimaschutzbeauftragte Petra Schaller hervor, die das Projekt maßgeblich begleitet hat und nun bald in den Ruhestand geht.
Auch Oliver Krischer, Minister für Umwelt, Naturschutz und Verkehr des Landes Nordrhein-Westfalen, zeigte sich beeindruckt von den Ergebnissen der teilnehmenden Unternehmen. „Ökoprofit beweist eindrucksvoll, wie sich wirtschaftlicher Erfolg mit nachhaltigem Handeln kombinieren lässt. Mit grünen Ideen schwarze Zahlen schreiben – genau das setzen die Teilnehmer hier vorbildlich um“, sagte er bei der Auszeichnungsveranstaltung. Krischer fügte hinzu, dass die umgesetzten Maßnahmen neben den finanziellen Vorteilen auch zur Verbesserung des Betriebsklimas beitragen.

Ökoprofit-Berater Stefan Große-Allermann betonte bei der Vorstellung der Projektergebnisse, dass immer mehr Unternehmen nicht nur monetäre Ziele verfolgen, sondern sich auch ihrer Verantwortung für Umwelt und Gesellschaft bewusst sind. „Nachhaltigkeit bedeutet heute mehr als nur Sparen – es ist ein wesentlicher Bestandteil unternehmerischer Verantwortung“, erklärte er. Große-Allermann sieht seine Aufgabe darin, Unternehmen zu ermutigen, neue Chancen zu ergreifen und Ängste vor neuen Technologien abzubauen.

Ausgezeichnete Unternehmen und Einrichtungen

Die Urkundenübergabe erfolgte durch Minister Oliver Krischer und Landrat Marco Voge. Dabei wurden die Erfolge der einzelnen Unternehmen vorgestellt.

Der Erfolg der fünften Runde von ÖKOPROFIT im Märkischen Kreis zeigt deutlich, dass ressourcenschonendes Handeln nicht nur die Umwelt entlastet, sondern auch wirtschaftlich sinnvoll ist. Die positiven Effekte des Projekts gehen weit über die erzielten Einsparungen hinaus. Ökoprofit wird im Märkischen Kreis seit 2016 als Gemeinschaftsprojekt der Gesellschaft zur Wirtschafts- und Strukturförderung im Märkischen Kreis mbH (GWS), dem Märkischen Kreis und ausgewählten Kommunen angeboten. Mittlerweile haben 79 Unternehmen und Einrichtungen aus dem Märkischen Kreis teilgenommen.

Die sechste Runde Ökoprofit steht in den Startlöchern. „Sobald der Förderbescheid vorliegt, können wir mit der nächsten Runde beginnen. Interessierte Unternehmen und Institutionen, die noch kurzfristig teilnehmen möchten, sind herzlich eingeladen, sich bei mir zu melden“, erklärt Marcel Krings, Projektleiter bei der GWS für Ökoprofit, und ergänzt: „Ökoprofit hat sich als starker Impulsgeber für nachhaltiges Wirtschaften in der Region etabliert – und setzt damit ein wichtiges Zeichen für die Zukunft.“

Ansprechpartner Marcel Krings von der GWS, Telefon 02352 9272-12, E-Mail: krings@gws-mk.de.

Die Emil Turck GmbH & CIE. KG, ein mittelständisches Familienunternehmen, das seit 1929 Präzisionsprodukte aus Aluminium herstellt, wird künftig durch die Umstellung auf LED-Beleuchtung jährlich 43.000 kWh Strom und 15,5 Tonnen CO2 einsparen, während die Installation einer Photovoltaik-Anlage auf der Gießhalle eine jährliche CO2-Reduktion von 15 Tonnen und eine Einsparung von 6.600 Euro bringt. Zusätzlich trägt die Wärmerückgewinnung aus der Drucklufterzeugung zur Ersparnis von 25.000 kWh Wärme und fünf Tonnen CO2 bei.

Die Fagus-GreCon Greten GmbH & Co. KG produziert am Standort Lüdenscheid Messtechnik- und Brandschutzsysteme für verschiedene Industrien weltweit und vermeidet durch die Umstellung auf LED-Beleuchtung bereits 6.300 kWh Strom und 2,3 Tonnen CO2 pro Jahr. Weitere Maßnahmen sind der Austausch eines Verbrennungsfahrzeugs gegen ein Elektrofahrzeug, wodurch 2,5 Tonnen CO2 reduziert werden, sowie die Einführung digitaler Heizungsregler, die jährlich 3.700 kWh Wärme und 0,7 Tonnen CO2 einsparen.

Die Metoba GmbH, die sich auf die galvanische Oberflächenbehandlung von Metallen und deren Legierungen spezialisiert hat, tauschte bereits alte Gleichrichter aus und erzielt dadurch eine Reduktion von 16.500 kWh Strom und sechs Tonnen CO2. Zwei wichtige Maßnahmen in 2025 werden zu weiteren jährlichen Einsparungen führen: Die Installation einer Photovoltaikanlage (101 Tonnen CO2) und der bedarfsgerechte Betrieb der Absauganlagen (50.000 kWh Strom 18 Tonnen CO2).

Die Wilh. Kämper GmbH u. Co KG, ein weltweit tätiger Anbieter von innovativen Lösungen in der Metallverarbeitung, setzt im kommenden Jahr mehrere Maßnahmen um, darunter die Installation einer PV-Anlage, die jährlich 56 Tonnen CO2 einspart, sowie den Austausch von Leuchtstoffröhren durch LED-Beleuchtung, was 47.000 kWh Strom und 17 Tonnen CO2 pro Jahr ausmacht. Zudem führte bereits eine bedarfsgerechtere Steuerung der Lüftungsanlage zu einer Einsparung von 60.000 kWh Strom, 20.000 kWh Wärme und 22 Tonnen CO2 jährlich.

Die Lahme GmbH & Co. KG, ein führender Hersteller von hochpräzisen Kunststoff-Spritzgussartikel, insbesondere für die Automobil-, Gas- und Lebensmittelindustrie hat bereits umfangreiche Maßnahmen realisiert, darunter die Anschaffung neuer Kompressoren, energieeffizienter Spritzgießmaschinen, Temperiergeräte und der Umrüstung auf LED-Beleuchtung und spart so insgesamt 214.300 kWh Strom und 77,2 Tonnen CO2 pro Jahr ein.

Das Altenheim Hermann von der Becke in Hemer hat durch den Austausch der Beleuchtung auf LED jährlich 15.000 kWh Energie und 5,27 Tonnen CO2 eingespart. Darüber hinaus führte die Umstellung von Einweghandtüchern auf waschbare Handtücher in den Gäste-WCs zu einer jährlichen Abfalleinsparung von 744 Euro. Weitere erwähnenswerte Maßnahmen sind die Reduzierung von Lebensmittelabfällen, welche zu einer Einsparung von rund 120 Litern Speiseresten pro Woche (1,56 Tonnen pro Jahr) führt.

Das Diakoniezentrum Oestrich hat einige wichtige Maßnahmen umgesetzt. Besonders hervorzuheben ist der Austausch von Leuchtmitteln auf LED in Bewohnerzimmern, wodurch jährlich 12.976 kWh Strom und 4,6 Tonnen CO2 vermieden werden. Weitere Maßnahmen umfassen die Fixierung der Heizthermostate, die ebenfalls zu Energieeinsparungen führt, sowie die Reduzierung des Papierverbrauchs durch Sensibilisierung der Mitarbeitenden, was zu einer jährlichen Entlastung von 400 Euro führt.

Die Diakonie Mark Ruhr Teilhabe und Wohnen legte besonderen Wert auf Energieeinsparung und CO2-Reduktion. Die Umstellung auf Ökostrom vermeidet jährlich 24 Tonnen CO2 und der Austausch von Beleuchtung auf LED reduziert den Energieverbrauch um 14.000 kWh, was einer Verringerung von 4,9 Tonnen CO2 entspricht. Weitere wichtige Maßnahmen umfassen die Umstellung auf Recyclingpapier und Schulungen zur effizienteren Nutzung von Elektrofahrzeugen.